Die Insolvenzverwaltung der kriselnden RENÉ LEZARD Mode GmbH hat einen Insolvenzplan erarbeitet, mit dessen Hilfe das finanziell aufgeknöpfte Modelabel u.a. sukzessive entschuldet und der Geschäftsbetrieb in eine neu zu gründende Aktiengesellschaft eingebracht werden soll. Jetzt sind die Anleihegläubiger an der Reihe, diesem Plan ihren Segen zu erteilen.
Hierfür bittet der gemeinsame Vertreter, die Schirp & Partner Rechtsanwälte mbB, die Inhaber der ausstehenden 7,25%-Unternehmensanleihe 2012/17 (WKN: A1PGQR) über nominal 15 Mio. EUR im Zentrum vom 21. bis 24. Oktober 2017 an einer Abstimmung ohne Versammlung (sog. virtuelle Anleihegläubigerversammlung) teilzunehmen und für bzw. gegen den Insolvenzplan zu stimmen.
Wie schon Anfang Oktober dargelegt, beinhaltet die Sanierungslösung u.a. folgende Eckpunkte:
– Gründung einer neuen Aktiengesellschaft, die das operative Geschäft von René Lezard übernimmt.
– Bondholder erhalten an Stelle einer Barquote im Insolvenzverfahren zusammen 70% der Aktien der neuen AG (bewertet mit 1,7 Mio. EUR) und evtl. eine Schlussquote sowie eine Einmalzahlung für die Vergütung der gemeinsamen Vertreterin.
– Der Immobilieninvestor erhält 30% der Aktien und zahlt dafür 0,8 Mio. EUR.
– Die Unternehmensanleihe wird zum Ende des Insolvenzverfahrens eingezogen.
Die Umsetzung des Insolvenzplans soll in den nächsten Wochen erfolgen. Zuvor sollen die Bondholder jedoch über den geplanten Anleihetausch (via DES) in der virtuellen AGV abstimmen.
RENE LEZARD ANL. 2012/17 (WKN: A1PGQR)
Da in diesem Zusammenhang allein der gemeinsame Anleihevertreter berechtigt und verpflichtet ist, die Rechte der Anleihegläubiger im Verfahren geltend zu machen, sollen die Bondholder darüber abstimmen, ob der gAV dem Teilinsolvenzplan zustimmen soll.
In der „Aufforderung zur Stimmabgabe“ wird außerdem darauf verwiesen, dass die Steubing AG Wertpapierhandelsbank am 29. September 2017 ein Kaufangebot für die Anleihe zu 6,25% je TSV (ohne zu bezahlende Stückzinsen) abgegeben hat. Die Offerte steht unter der aufschiebenden Bedingung der Rechtskraft des zur Abstimmung stehenden Insolvenzplans, speziell der Übertragung von Aktien an der neuen Gesellschaft auf die Anleihegläubiger.
Die Annahmefrist läuft noch bis zum 31. Oktober 2017 vorbehaltlich einer Verlängerungsoption von Seiten Steubings.
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