Der gemeinsame Anleihevertreter des finanziell „aus der Mode geratenen“ Damenbekleiders lädt die Inhaber der ausstehenden 7,125%-Unternehmensanleihe 2012/17 über nominal 20 Mio. EUR (WKN: A1RE5T) am 25. April 2017 erneut zu einer AGV. Ganz oben auf der Abstimmungsagenda steht die Umwandlung der Anleiheforderungen via DES in Eigenkapital.
Zunächst wird den Bondholdern bei dem Treffen Ende April im NH Hotel München Ost Conference Center, Einsteinring 20, in Aschheim bei München der Bericht des Geschäftsführers und des Sachwalters, Dr. Christian Gerloff, zur aktuellen Geschäftslage und Status quo der Sanierung vorgelegt – mit Beschluss vom 01. Februar 2017 wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Modeunternehmens eröffnet und Eigenverwaltung angeordnet.
Im Anschluss geht es um den ausgearbeiteten Insolvenzplan: Die Anleihegläubiger erfahren Details zu den angestrebten operativen, organisatorischen und finanziellen Maßnahmen. In puncto Anleiherestrukturierung sieht der Insolvenzplan vor, dass die Anleihegläubiger ihre Forderung wirtschaftlich betrachtet in Eigenkapital mittels Debt-to-Equity-Swap umwandeln.
Hierzu sollen die Anleihegläubiger sämtliche ihrer gehaltenen TSV (Anleiheforderungen) an eine unabhängige Abwicklungsstelle übertragen, die wiederum ihrerseits die angedienten Anleiheanteile auf eine neu gegründete Holdinggesellschaft, die Laurèl Holding AG, überträgt. Im Gegenzug erhalten Bondholder Erwerbsrechte auf Aktien an der neuen Laurèl Holding – das Erwerbsrecht lautet bei Ausübung auf 8,5 Aktien – oder aber im Anschluss einen Aktienbarausgleich.
Die Holding wird hinterher auf Forderungen aus der Laurèl-Anleihe verzichten und mittels Kapitalschnitt neue und alleinige Gesellschafterin der Laurèl GmbH. Die Aktien der Holding sollen ferner zum Handel im Freiverkehr einer deutschen Börse einbezogen werden.
Wesentlicher TOP der Veranstaltung ist demnach die Ermächtigung des gemeinsamen Vertreters, One Square Advisory Services, durch eine mehrheitliche Zustimmung der Anleihegläubiger, dem vorgeschlagenen Insolvenzplan des Modelabels zuzustimmen.
Die Umsetzung des Insolvenzplans steht indes noch unter dem Vorbehalt, dass das Insolvenzgericht den Plan zulässt, dieser durch die Gläubiger angenommen wird und das Insolvenzgericht den angenommenen Insolvenzplan bestätigt. Scheitert das Vorhaben überdies im ersten Anlauf am Teilnahmewillen der Bondholder – Mindestpräsenzquorum liegt bei 50% des umlaufenden Anleihekapitals – peilt Laurèl als Folgetermin voraussichtlich den 15. Mai 2017 an. Erörterung und Abstimmung über den Plan sollen derweil in der Insolvenzgläubigerversammlung am 16. Mai 2017 stattfinden.
Notwendige Dokumente, die Einladung des gemeinsamen Anleihevertreters sowie die Tagesordnung zur Anleihegläubigerversammlung sind auf der Unternehmenswebseite zum Download hinterlegt.
Fotos @ Laurèl GmbH
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