Anleihen heute im Fokus: Gebr. Sanders, Enterprise Holdings, gamigo, SeniVita, Schnigge

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Nach dem langen Wochenende geht heute der Handel weiter: Nicht für alle Anleihen dürfte das gut ausfallen. Zum Wochenausklang fiel Gebr. Sanders um rund zwei Drittel. Enterprise Holdings stellte seinen Offenbarungseid in Form von FAQs auf die Website.

Doch zunächst, was direkt vor dem Wochenende passierte:

Der insolvente (Ex-)Versicherungsdienstleister Enterprise Holdings hat gestern nach Börsenschluss Fragen und Antworten auf seine Homepage gestellt – auch und speziell zu den beiden Anleihen. Das Ergebnis: einfach nur erschreckend.
Der Dramaturgie halber stellt BondGuide die Reihenfolge der Aussagen etwas um und fokussiert die wesentlichsten. Das wichtigste und erschütterndste daher gleich zu Anfang:

  • F: Wird EHL (Enterprise Holdings Limited) sein Geschäft weiterführen?
    A: Es ist möglich, erscheint jedoch aktuell unwahrscheinlich.
  • F: Liegen die Beträge zur Auszahlung der Anleihezinsen auf einem separaten Konto?
    A: Das Geld für die am 26. September 2016 zu zahlenden Zinsen lag auf einem separaten Bankkonto, jedoch handelt es sich dabei nicht um ein notarielles Anderkonto.

Das Guthaben auf dem Sonderkonto ist nunmehr Teil des Gesamtvermögens der EHL, das gemäß dem Insolvency Act 1986 zu gleichen Teilen (parri passu) an alle Schuldner der EHL aufgeteilt wird.

  • F: Wie ist der Ausblick für die Anleihegläubiger bezüglich der Rückzahlung des Anleihebetrages?
    A: Sollten Vermögenswerte für die Gläubiger verfügbar sein, dann dürfte die zukünftige Verteilung im Rahmen der Insolvenzquote erfolgen, was einer prozentualen Befriedigung aller Gläubigeransprüche entspricht.

Den Rest des Offenbarungseids mag lesen, wer möchte. Wir schließen das Kapitel Enterprise Holdings an der Stelle.

Sie finden die FAQs auf www.enterprise-holdings.deunter der Rubrik Anleihe — FAQ http://www.enterprise-holdings.de/anleihe-201520/faq/

Enterprise Holdings @Leeds United

Enterprise Holdings @Leeds United

Die Finanzaufsicht BaFin hat beim Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag für den Düsseldorfer Wertpapierhändler Schnigge gestellt. Die Behörde ist bei allen Firmen mit Banklizenz die Instanz, die allein für einen Insolvenzantrag zuständig ist. Der Vorstand habe Schnigge zuvor für zahlungsunfähig erklärt, nachdem dem Wertpapierhändler von der Hausbank die Konten gesperrt worden seien. Hintergrund dafür sei wiederum, dass ein Handelspartner seine Transaktionen nicht erfüllt habe, wie Schnigge mitteilte. Wertpapierhändler Schnigge hatte sich auch bei der Platzierung von Mittelstands-/KMU-Anleihen hervorgetan. Neben überaus erfolgreichen wie Procar, Seidensticker und Timeless Homes stehen allerdings auch solche wie Schneekoppe, René Lezard, Steilmann-Boecker und KTG Energie zu Buche. Wenige Tage vor Schnigge meldete KTG Energie Insolvenz an, zwei Tage später René Lezard mit News: Aufruf zu nicht unbeträchtlichen Restrukturierungseinschnitten mittels AGVs.

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